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Sonntag, 15. August 2010

Bootcamp ist doch nicht schuld

 Da habe ich das liebe Bootcamp doch zu unrecht beschuldigt meine Probleme mit Daemon Tools ausgelöst zu haben. Aber der Reihe nach:
Nachdem ich nun seit einer Woche Besitzer eines neuen Macbook Pro bin und zunächst mal Mac OS einem ausführlicheren Test unterzogen habe wurde es Zeit das Gerät arbeitsfertig zu machen. Da die Nutzung von Visual Studio 2010 auf dem Notebook für mich ein absolutes muss ist, komme ich um eine Windows 7 Installation nicht herum. Nebenbei vermisse ich bei Office for Mac auch OneNote. Die eigentliche Windows Installation ist sehr einfach. Im wesentlichen eine Standardinstallation nachdem man kurz Bootcamp eingerichtet hat.

Da ich auf Windows sowieso mehr Speicherplatz brauche, als auf Mac OS ist die Windows Partition direkt größer geworden. Hat den angenehmen Nebeneffekt, dass ein möglicher Installationsfehler des .NET Frameworks sich auf die größere (leerere) Partition installieren zu wollen direkt umschifft wurde.
Die Software im MSDN Programm wird per Image zur Verfügung gestellt, darum habe ich nach der Installation direkt mal Daemon Tools installiert und rebootet. Lief auch 1A. Anschließend noch ein bißchen gepatcht Anti Virus Software (Avast + Threatfire) dazu getan und angefangen meine Software zu konfigurieren. Abschließend reboot, fertig. Dachte ich zumindest.

Nach der Anmeldung begrüßte mich eine Fehlermeldung:

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DAEMON Tools Lite
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This program requires at least Windows 2000 with SPTD 1.51 or higher.
Kernel debugger must be deactivated.
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OK   
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Was zunächst nach nem Kompatibilitätsproblem zwischen Windows und Daemon Tools aussah, entpuppte sich nach einigem analysieren und suchen als Problem von Threatfire. Daemon Tools bzw. konkret der benutzte SPTD Treiber macht Probleme, wenn der Threatfire Service vor dem SPTD Treiber geladen wird. Leider kommen Anti-Viren Programme in der von Windows festgelegten Hierarchie sehr weit oben, Manipulation nicht möglich.
Wer also den Start von Threatfire verzögern möchte muss auf Tools wie Win Patrol zurückgreifen. Aktuell gibt es nur diesen Workaround. Ob es noch eine Lösung geben wird? Fraglich.

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Montag, 9. August 2010

Atomkraft NEIN NEIN! jein!.....hm...ja?

 Die Macht oder der Fluch von 140 Zeichen.....

Ich hatte nicht erwartet, wie kontrovers die Atomstrom Diskussion auf Twitter geführt werden würde. Sonst hätte ich mich wohl nicht zu einer Äußerung "Ich bin pro Atomstrom" hinreißen lassen. Diese steht nun ungefiltertet so im Raum. Ja ich habe das so gesagt.  Ich stehe auch durchaus dazu. Nur eben innerhalb gewisser Parameter.

Zunächst mal den Rahmen abstecken. Atomstrom ist ein zweischneidiges Schwert. Gut für die Betreiber, da sehr effizient und billig, aber schlecht für die Umwelt. Nicht zuletzt auch für den Menschen. Dass Menschen um Atomkraftwerke häufiger an Krebs erkranken, als in anderen Gebieten ist Wissenschaftlich zwar noch nicht erwiesen, statistisch aber zumindest auffällig. Des Weiteren bleibt vor allem immer noch die große Frage der Endlagerung. Ein ungelöstes Problem. Ich hab auch kein allgemeingültiges Rezept dafür parat. Eine Meinung, aber keine Lösung.

Man kann auch schlecht wegdiskutieren, dass es in den vergangenen Jahren immer wieder Störfälle in europäischen Anlagen gegeben hat.  Deutschland, Schweden und wer nicht noch so alles Probleme gemeldet hat. Von 1986 Tschernobyl will ich gar nicht reden. Das dürfte wohl bei allen präsent sein.
Doch trotzdem schreibe ich bei Twitter: "Ja ich bin pro Atomkraft".  Eigentlich ja verrückt bei den Nachteilen.
Realistisch betrachtet sieht es aber doch folgendermaßen aus. Wenn wir zum jetzigen Zeitpunkt alle AKW von heute auf morgen abschalten würden, müssten wir Strom dazu kaufen. Und woher würde der Strom kommen? Aus dem Ausland. Unsere Nachbarländer bauen auch weiterhin neue Meiler. Ob die Sicherheit dabei im Vordergrund steht? Möchte ich nicht beurteilen. Mein Gefühl sagt mir tendentiell, ich traue deutscher Technik mehr als anderer.
Der Ausbau erneuerbarer Energien ist noch nicht soweit, wie er sein könnte. Ein Großteil der Schuld liegt hier nicht zuletzt bei den Politikern bzw. der Atomkraft Lobby. Zu wenig wird hier dem Druck der Lobby entgegengewirkt. Es gibt kaum einen Anreiz für die Konzerne in erneuerbare Energien zu investieren.
Die Frage ist, was können wir selbst tun? Ich würde als einzige Möglichkeit den Wechsel auf Ökostrom sehen. Wobei da auch genügend Schindluder getrieben werden. Ich glaube nicht das wirklich der Ökostrom so öko ist wie da immer getan wird. Proteste usw. gehen den Konzernen doch sonst wo vorbei.
Politiker abwählen? Nun ja.... Die grünen Wählen? hmm...will man das wirklich?

Hat sich mal jemand übrigens mit der Herstellung von Silizium beschäftigt? Das Zeug das nicht nur für PCs, sondern auch für Solarzellen benutzt wird? Die Energiebilanz ist da sehr aufschlussreich.
Man rechnet für eine Anlage, die 3Megawatt Strom im Jahr erzeugt ca. 13 Megawatt an Strom für die Herstellung. Rein an der produzierten Menge hat sich das Panel also erst nach 5 Jahren amortisiert. Bei 15-20 Jahren Laufzeit geht das zwar. Ich finde die erforderliche Menge jedoch trotzdem Gewaltig. Nebenbei verschmutzt das Reinigungsverfahren auch nicht unerheblich die Umwelt.
Kohlekraftwerke sind auch nicht viel besser. Kohleabbau ist auch nicht gut für die Umwelt. Ganz im Gegenteil.

Das Energie Geschäft ist im Endeffekt auch ein Sumpf voller Doppelmoral. Wir alle erzeugen eine unheimlich Große Nachfrage nach Energie. Schauen wir alle immer auf die Ökologie? Nein. Es heißt bei vielen Unternehmen immer "Green-IT". Wieviele schließen Verträge über Ökostrom ab? Da würden mich konkrete Zahlen interessieren. Die Wahrheit ist doch: Der Großteil der Menschen verschließt die Augen vor Wirklichkeit. Strom kommt eben aus der Steckdose. Was geht mich das an wo der her kommt?
Bei Strom sieht man keine sterbenden Kinder in Afrika (Beispiel Biogas Anlagen oder KiK).

Um das ganze Mal auf den Punkt zu bringen: nach derzeitigem Stand wäre eine Lösung mit erneuerbaren Energien zwar möglich, aber nicht realistisch, aufgrund der Interessen der Konzerne. Solange wie wir das nicht ändern, sehe ich lieber deutsche Atomkraftwerke, als ausländische. Klar ist: wenn in Europa eines dieser Dinger hochgeht, haben wir auch was davon. Es spielt also im Endeffekt keine Rolle wo sie stehen.
Und so lange wir die Dinger also nicht komplett in Europa loswerden können möchte ich den Satz so formulieren, wie ich ihn eigentlich hätte schreiben müssen:

"Ich bin pro deutsche Atomkraft und habe nichts gegen eine dezente Laufzeitverlänger im Bereich 3-5 Jahre, solange am Ende die komplette Ablösung durch erneuerbare Energien steht"
Grundsätzlich lieber früher ohne AKWs, als später.

Ich hoffe ich konnte nun ein etwas differenzierteres Bild meiner Meinung darlegen ;-)

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