Seiten

Donnerstag, 3. Juni 2010

.NET online Coding Dojo - eine gute Plattform?

Gestern Abend fand das dritte online Coding Dojo mit Albert Weinert statt. Als Moderator war kurzfristig Thomas Wenzl eingesprungen. Dann waren da natürlich noch die 12 mehr oder weniger aktiven Teilnehmer ;)
Als Kata war "RomanNumerals" festgelegt worden. Dabei geht es um die Umwandlung einer Dezimalzahl in das römische Zahlensystem. Da die eigentliche Logik relativ trivial war, konnte man sich sehr ausführlich mit Architektur, Design und sauberer Entwicklung beschäftigen.
Die Durchführung hat sich im Vergleich zum zweiten Dojo etwas verändert. Das Medium war erneut Microsofts Live Meeting Console. Geändert hatte sich jedoch der Modus, in dem die Kata ausgeführt werden sollte: Randori. Randori bedeutet in diesem Fall, das zweier Teams für eine festgelegte Zeit (hier: 10 Minuten) zusammen am Code arbeiten und dann an die nachfolgende Gruppe übergeben. Klarer Vorteil: Jeder muss mitmachen, jeder wird zum denken gezwungen.
Doch bevor es in den zweier Teams los ging, haben wir gemeinsam in der Gruppe die grundlegende Architektur und das Design festgelegt. Die Entscheidung nicht bereits hier mit dem Randori zu beginnen halte ich aus 2 Gründen für sehr sehr sinnvoll:
  1. wenn ich am Design mitwirken kann, identifiziere ich mich mit der Design-Lösung, das führt zu Motivation
  2. bereits die Diskussion über die Architektur birgt die Möglichkeit etwas zu lernen
An dieser Stelle möchte ich mich ein wenig von der konkreten Kata verabschieden und mehr die Plattform "online Dojo" mit ihren Vor- und Nachteilen, wie ich sie gestern kennengelernt habe, betrachten.

Grundsätzlich finde ich, dass die ganze Geschichte mit 3 Punkte steht und fällt.
Da wäre zunächst die Beteiligung der Teilnehmer. Gerade Online ist es relativ einfach sich aus allem herauszuhalten und nur als stiller Zuhörer dem Geschehen zu folgen. Das mag bei einzelnen Fällen noch funktionieren, bei einer großen Anzahl wird es dann kritisch.
Gestern hat das glücklicherweise sehr gut funktioniert. Einen großen Anteil daran hatte wohl die Randori Form. Diese Form halte ich für Ideal für die Plattform Online Dojo. Jeder muss sich beteiligen, gleichzeitig gibt es jemanden als Backup, wenn man selbst einmal nicht weiter weiß. Dies ist auch gleichzeitig mein Argument, warum man es nicht auf einzelne Personen herunterbrechen sollte. Dies würde gerade Anfänger sehr stark einschüchtern.

Des Weiteren ist mir gestern sehr stark deutlich geworden, wie wichtig ein guter Moderator für den Erfolg des Dojos ist. Thomas Wenzl hat das in meinen Augen sehr sehr gut gemacht. Wenn wir zu weit vom Thema abgeschweift sind hat er unseren Fokus wieder zurück auf das Problem gebracht und zwischendurch den ein oder anderen Impuls gegeben um die Gruppe auf dem richtigen weg zu halten. Das erwarte ich von einem guten Moderator. Das hat die Gruppe als ganzes auf dem Weg und bei der Stange gehalten.

Der dritte Faktor ist die Umsetzung des online Dojos. Welche Tools werden eingesetzt, passen gezeigtes und gesagtes zusammen. Die Live Meeting Probleme ist an sich ein sehr gutes Medium, lässt bei der Performance jedoch manchmal etwas zu wünschen übrig. Wie sich gestern gezeigt hat, wissen auch nicht alle Teilnehmer welche Features die Console überhaupt bietet. Dort besteht noch Verbesserungsbedarf. Beispielsweise beim Einsatz der Handout Funktion oder die Nutzung des Chats.
Auch das Zeitmanagement ist online so eine Sache. Bei einem geht das Mikro nicht, dann nutzt man spontan mal ein neues Tool, wieder andere konnten die Kata noch nicht lesen. Ich möchte das jetzt nicht als Kritik an einzelnen Personen verstanden wissen. Im Gegenteil bin ich hier sehr dankbar für das Engagement.
Ich möchte hiermit lediglich Verbesserungen in der Vorbereitung aufzeigen.

- Tools mit denen man in der Handhabung geübt ist
- im Voraus ein Repo mit allen nötigen Dokumenten
- Teilnehmer, die ihr Equipment prüfen ;)


Apropos Zeit: einhellige Meinung gestern war, dass es ruhig eine Stunde länger dauern darf. Also von 2 auf 3 Stunden. Damit kann man einige Probleme der Plattform abfangen.
Abschließend bleibt mir nur noch Albert und Ilker für die Organisation und Thomas für die gute Moderation zu danken. War ein lehrreicher und vor allem auch kurzweiliger Abend.

Konkrete Anregungen können durchaus in der kommenden Woche noch folgen ;)

Kick It on dotnet-kicks.de